Die Endokrinologie in Deutschland

steht vor dem Aussterben. Allenfalls noch 2 Universitätskliniken leisten sich einen Endokrinologen als Klinik-Chef (C4). In den anderen Universitäten wird die Endokrinologie von einem Oberarzt, der keinen Klinik-Etat aufweist, verwaltet. Er ist in der Klinik, der Forschung und der Lehre weisungsgebunden.

Wieso? wie konnte es dazu kommen? In den 80er Jahren hatten wir an der Uniklinik in Düsseldorf 2 Ordinarien (einer als Endokrinologe, der zweite als Diabetologe). Beide zusammen hatten bis zu 7 C3-Oberärzte, jedes endokrine Organ wurde von einem Spezialisten gelehrt und beforscht. Eine Frage zu einem Patienten? das gesammelte Wissen stand einem zur Verfügung. Die Dauer eines stationären Aufenthaltes  bis zur Klärung der Diagnose oder der Einleitung von Therapien betrug oft mehrere Wochen. Die Bestimmung der Hormone lag in der Hand von denjenigen, die an der Entwicklung der Analysen mitgewirkt hatten, Schilddrüsenszintigraphien und Radiojod-Therapien wurden von Endokrinologen durchgeführt, die sie auch entwickelt hatten. Und für die Volkskrankheiten Diabetes und Osteoporose interessierte sich sonst keiner (- Diabetiker-Schulungen und Knochendichtemessungen konnte man ja noch nicht abrechnen).

Und heute: Für die Diagnostik in der Endokrinologie brauchen wir allenfalls wenige Tage, aber ambulant. Schulungen für Diabetiker natürlich ambulant! Wozu braucht es da noch Betten? Nun ist allerdings der Mitarbeiterschlüssel einer Klinik an der Zahl der Betten festgemacht. Wenn man keine Betten braucht, dann braucht man auch kein ärztliches Personal. Wenn dann auch noch die ambulante Versorgung von Patienten die Kliniken viel Geld kostet, die Leistungen allenfalls nur mit einer kleinen Pauschale vergütet werden, dann rechnet sich so eine Disziplin für eine Klinik nicht mehr. Nimmt man dann auch noch den endokrinologischen Kliniken ihr Werkzeug weg, zentralisiert man alle Laborbestimmungen im Zentrallabor, dann meinen die Verwaltungschefs, dass man besser keine Endokrinologen mehr haben sollte.

Die Folgen: folgen

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