Sport und Diabetes

Sport und Diabetes

 

Besser und engagierter als Hans Lauber, der selbst an „Altersdiabetes“ erkrankt war, kann man nicht beschreiben, wie zumindest im Frühstadium Bewegung den Diabetes besiegen kann!

Ein lesenswertes Buch für alle, bei denen in der Verwandtschaft ein Typ II, also ein „Alters-“ Diabetes  vorkommt; eine Aufforderung, sich unbedingt viel zu bewegen!
Eine Reduktion von Fettgewebe bei gleichzeitigem Aufbau auch der Muskulatur ist der Schlüssel zum Sieg über den Diabetes mellitus Typ II im Frühstadium.  Zumindest am Anfang besteht kein Insulinmangel; das Insulin ist bei den Betroffenen nur entscheidend weniger wirksam. Mehr Muskulatur und weniger Fettgewebe geben dem Insulin seine Wirksamkeit zurück. Die Blutzuckerwerte normalisieren sich wieder.
Hans Lauber selbst beschreibt diese Form der Zuckerkrankheit treffend als „Lifestyle-Diabetes“. Viel zu wenig Bewegung ist die Ursache für einen reduzierten Kalorienverbrauch mit all seinen Folgen.

Bei Nachweis eines Diabetes sollte auf jeden Fall eine intensive Aufklärung des Patienten möglichst in Form einer Diabetikerschulung erfolgen. Dabei können Sie die Qualität der Schulung auch daran messen, welche Aufmerksamkeit der Bewegung und damit der Gewichtsreduktion gewidmet wird. Leider muss man allerdings feststellen, dass die Frustration derjenigen, die das Wissen vermitteln, oft sehr groß ist, wenn es um das Thema Bewegung und somit um Gewichtsreduktion geht mit der Konsequenz, dass dieses Thema meist viel zu kurz kommt!  Und einer viel zu großen Zahl von Patienten können Sie leider nicht klar machen, dass Antidiabetika die notwendige Umstellung des Lebensweise in keiner Weise ersetzen können!; selbst dann nicht, wenn sie ihnen die Konsequenzen in Form der Spätschäden des Diabetes mellitus schildern.

Ist schon eine medikamentöse Therapie des Diabetes notwendig, so sollte in der Schulung und im Einzelgespräch das Vorgehen mit Beginn der Aufnahme von Bewegung und Sport besprochen werden. Schon beim ersten Training ist beim Insulinabhängigen Diabetes eine zusätzliche Zufuhr von Kohlenhydraten bzw eine Reduktion der zu injizierenden Insulinmenge erforderlich. Das Ausmaß dieser Anpassung ist von Patient zu Patient sehr unterschiedlich. Nur entsprechende Blutzuckermessungen und Besprechung der Werte im Verlauf mit dem Arzt oder der Diabetesberaterin gewährleisten die richtige Maßnahme. Im weiteren Verlauf des Trainings kommt die bessere Insulinempfindlichkeit infolge des geringer werdenden Körpergewichts und der hoffentlich zunehmenden Muskelmasse zum tragen.

 

Wie wichtig auch die Kraftmuskulatur für die Verbesserung einer diabetischen Stoffwechsellage ist, wurde in viele Publikationen berichtet. Die nebenstehende Abbildung wurde einer Arbeit von Cauza et al entnommen. In dieser Arbeit zeigten die Autoren, dass der Langzeitzucker, der HbA1-Wert, durch ein 4-monatiges Krafttraining deutlich stärker sank, als in Folge eines gleich langen Ausdauertrainings!

So eindeutig in allen Übersichtsartikel  der letzten Jahre der positive Effekt des Krafttrainings auf die Insulinresistenz bestätigt wird, so besteht nach Einschätzung aller Experten noch ein großer Forschungsbedarf, um die Kausalzusammenhänge dieses Effektes besser zu verstehen.

Dass das Thema spannend ist, lässt sich auch daran erkennen, dass auch die Pharma-Industrie sich sehr um unsere Muskelmasse bemüht! Testosterongaben beim männlichen Diabetiker mit relativ niedrigen Testosteronwerten im Blut sind in klinischen Tests und Medikamente zur Stimulation des Muskelwachstums, die uns – wieder einmal – das lästige Training ersparen sollen, sind in der Entwicklung.

Geschickter, gesünder und billiger bleibt es, wenn wir schon unseren Lehrern und Kindern beibringen, dass nicht nur geistige Leistungsfähigkeit zählt, nein – auch die körperliche. Und alle denjenigen, die immer noch nicht glauben, dass in einem gesunden Körper auch ein gesunder Geist wohnt, möchte ich den folgenden Klick empfehlen   (körperliche Leistungsfähigkeit und Intelligenz)

 

 

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