Die Bioelektrische Impedanzanalyse

Autoren: Eva Heinen, Diplom Sportwissenschaftlerin (Univ), Prof. Dr. med. Edgar Heinen

Die Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA) ist eine Methode zur indirekten Bestimmung der Körperzusammensetzung. Sie beruht auf den physikalischen Prinzipien der elektrischen Leitfähigkeit und der Anwendung dieser auf das komplexe System des menschlichen Körpers. Gemessen wird der elektrische Widerstand zwischen mindestens 2 meist 4 Elektroden. Dabei hängt der Widerstand ab vom Elektrolyt/Wassergehalt und den Durchmessern.

Abb. 1: typische bioelektrische Impedanzanalyse unter Verwendung von 4 Elektroden.

An Hand von Korrelationen zwischen den ermittelten Widerständen und der Körperzusammensetzung, die bei einem Kontroll-Kollektiv mit einer anderen Methode (z.B. der DEXA_Methode) ermittelt wurde, wird die fettfreie Masse berechnet. Da der elektrische Widerstand eines Leiters umgekehrt proportional zum kleinsten Durchmesser eines Zylinders ist, wird das Ergebnis vorwiegend vom Wasser / Elektrolytgehalt an Hand- und Fußgelenken determiniert. Geringe Ödeme nach längerem Stehen täuschen eine massive Abnahme des Fettgewebes vor. Große Änderungen des Wassergehaltes im Abdomen führen hingegen zu keiner nennenswerten Änderung des Widerstandes. So hat z.B. die Entfernung eines großen Aszites von mehreren Litern fast keine Änderung des Widerstandes zur Folge. Dies hätte zur Folge, dass durch das Ablassen des Aszites nicht nur die FFM sondern kalkulatorisch auch die FM des Erkrankten abnimmt.

Bei der Messung mit einer Hantel werden nur die obere Extremität und der Schultergürtel von Strom durchflossen, der gesamte restliche Körper spielt keine Rolle. Umgekehrt wird bei der Fettwaage nur die untere Extremität mit dem Becken in die Messung einbezogen; spätestens ab der Beckenschaufel kopfwärts bleibt alles unberücksichtigt!

Die BIA findet wegen ihrer einfachen Handhabung, Kostengünstigkeit, Schnelligkeit und geringen Belastung weite Verbreitung.  Standardisierte Messbedingungen müssen unbedingt eingehalten werden, da die Einflussgrößen auf die Messung vielfältig sind. Zahlreiche Publikationen weisen auf die Schwierigkeiten der BIA-Methode für den Einsatz bei einer Gewichtsreduktion, bei Älteren, bei Adipösen und bei Patienten mit Ödemen hin.

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