Wer sich viel bewegt, lebt länger!
Für diese Aussage gibt es in der wissenschaftlichen Literatur viele Nachweise. Schon in der Fassung der Leitlinien der Beratungskommission für das amerikanische Gesundheitsministerium von 2008 findet sich eine umfangreiche Auswertung der Literatur.
Wie hoch ist die Aussagekraft von den zitierten Untersuchungen?
Wird in Doppelblindstudien, in der weder der Proband noch der Beurteilende weiß, wer z.B. ein Medikament erhalten hat, wer nicht, nachgewiesen, dass eine Substanz einen eindeutigen positiven Effekt aufweist, dann gilt die Wahrscheinlichkeit, dass die Aussage: die Substanz wirkt, richtig ist, als sehr hoch.
Sport und Ernährung kann man allerdings nicht doppelblind untersuchen. Hier haben die sogenannten randomisierten, prospektiven Studien die höchste Aussagekraft.
Bei den meisten Studien im Zusammenhang mit Sport und Erkrankungen handelt es sich um epidemiologische Studien, die durchaus schon mal einen „Bias“ aufweisen können.
In der Studie für das US-Gesundheitsministerium wurde versucht, durch Verwendung sehr strenger Kriterien die Aussagekraft möglichst hoch zu halten. Es wurde unterschieden zwischen, starkem, moderatem, schwachem und keinem Zusammenhang.
Die Darstellung in solchen Metaanalysen ist meist wenig eingängig. Deswegen wird auf dieser Homepage versucht, die Quintessenz der Aussagen beispielhaft an einzelnen Studien zu verdeutlichen.
An Auf dieser Seite sollen – stellvertretend für andere – Ergebnisse von Hakim und Mitarbeitern aus dem Jahr 1998 zitiert werden.
(Hakim et al.: NEJM 1998, 338: 94 Effects of walking on mortality amoung nonsmoking retired men)
In diese Studie wurden 707 nicht rauchende Rentner – zu Beginn der Beobachtung im Mittel 69 Jahre alt – einbezogen. Risiken, die sich auf Grund verschiedener Risiko-Faktoren ergeben – wie Gesamt- und HDL-Cholesterin, Blutdruck, Diabetes, Alkoholzufuhr, Ernährungsweise – hatte man versucht, zu berücksichtigen.
Die höhere Lebensdauer derjenigen, die sich mehr bewegten, ist bei aller Skepsis gegen solche Studien aber offensichtlich. Legten die Rentner täglich weniger als 1 Meile pro Tag zurück, so waren von diesen nach 12 Jahren schon 43 % verstorben. wurden 1 – 2 Meilen täglich zurückgelegt, so reduzierte sich die Wahrscheinlichkeit in 12 Jahren zu versterben um mehr als ein Drittel auf 28 %. Eine weiter Steigerung der täglich zurückgelegten Strecke auf 2 bis 8 Meilen reduzierte die Wahrscheinlichkeit zu versterben auf fast 50 % verglichen mit der Gruppe von Rentnern, die nur 1 Meile pro Tag zurücklegten.
Insbesondere der Tod in Folge von Krebs war in der Gruppe derjenigen, die sich weniger als 1 Meile pro Tag bewegt hatten, mit 12,8 % mehr als doppelt so hoch, wie bei denjenigen, die sich 2 – 8 Meilen pro Tag zurück gelegt hatten (5,6 %).
Gibt es auch nur ein einziges Medikament, dem man eine so phantastische Wirkung auf die Lebensdauer zuschreiben könnte?!