Hormon-Bestimmung
Die meisten Hormone liegen im Blut in sehr niedrigen Konzentrationen vor. Das erfordert spezielle Methoden, die sehr aufwendig und störanfällig sind.
Schon bevor eine Blutentnahme erfolgt, muss man sich über den tageszeitlichen Rhythmus, die Pulsatilität und die Interferenzen (z.B. den Gebrauch der Antibaby-Pille) Gedanken machen. Der rasche Abbau einiger Hormone schon im Blut macht je nach untersuchtem Hormon – eine rasche Verarbeitung und eine gezielte Aufarbeitung der Proben notwendig.
Eine wichtige weitere Besonderheit bei der Hormonbestimmung sind die Hormon-bindenden Eiweiße! Nur die „freien Hormone“ – also nur die Hormone, die nicht an Eiweiße gebunden sind – stehen für die Wirkung zur Verfügung! Das erfordert spezielle Kenntnisse zur Auswahl der richtigen Verfahren zur Bestimmung der wirksamen Hormon-Konzentration – ein Problem, das bei weitem nicht für alle Hormone gelöst ist!
In dem Kapitel Fehlerbetrachtung soll zur Problematik der Richtigkeit und Präzision Stellung genommen werden. Dabei soll vor allem klar gemacht werden, warum insbesondere bei hohen und niedrigen Konzentrationen die erhaltenen Werte mit der gleichen Methodik sehr stark schwanken müssen!
Bei der Interpretation der Ergebnisse müssen insbesondere auch das Alter, das Geschlecht…
Entwicklung und Methoden
Nahezu alle der von endokrinen Drüsen produzierten Hormone wurden von Endokrinologen*innen entdeckt. Die Methodik der Bestimmung der Konzentration der Botenstoffe im Blut wurde fast immer in endokrinologischen Labors erstmals beschrieben.
Als wesentliches Wekzeug zur routinemäßigen Bestimmung der Hormone wurde der RIA (Radio-Immuno-Assay) entwickelt, bei dem speziell gegen das entsprechende Hormon (meist im Kaninchen) gezüchtete Antikörper unter Verwendung von mit Radioisotopen markierten Hormonen zum Einsatz kommen. Dem RIA liegt das Massenwirkungsgesetz zu Grunde mit den damit verbundenen, nicht zu vermeidenden, großen Varianzen im Bereich hoher oder niedriger Hormonkonzentrationen.
Beim IRMA, – dem Immun Radiometrischen Assay -, werden gleich zwei gegen das Hormon gerichtete Antikörper verwendet, einer fest im Röhrchen gebunden, der andere radioaktiv markiert und in gelöster Form. Mit steigender Hormonkonzentration im Inkubat wird mehr Hormon an den festen Antikörper gebunden. Zusätzlich bindet das Hormon allerdings auch noch den markierten Antipörper, so dass die Radioaktivität nach dem Dekantieren des Rörchens mit der Konzentration der zu messenden Substanz ansteigt.
Neben der Verwendung von radioaktiven Substanzen kommen die gleichen Untersuchungsprinzien nur unter Verwendung anderer Endpunktbestimmungen zur Anwendung (EIA, FIA, LIA, ILMA)
Präanalytik
Tageszeitlicher Rhythmus
Pulsatilität
Interferenzen
Die Problematik der "freien" Hormone
Schilddrüsenhormone
Cortisol
IGF1
Fehlerbetrachtung
Die Grenzen der „Richtigkeit“