Gesamt-Körper Knochenminealgehalt (BMC) und sein BMCI
Da wir mittels DEXA den Ganzkörper – Knochenmineralgehalt (nicht das Gesamt-Gewicht der Knochen) jedes Untersuchten (709 Frauen und 297 Männer) ermittelt haben, konnten wir für diesen Parameter überprüfen, ob sich eine Korrelation zur Körpergröße findet und ob die Korrelation nach Indexierung immer noch nachweisbar ist.

Die Abbildung 1 zeigt eine eindeutige, hochsignifikante Korrelation (p<<0,001) zwischen der Körpergröße und dem Gesamt-Körper Mineralgehalt (Total Body Mineral Content; TBMC). Dabei fällt auf, dass die Trendlinien für Frauen und Männer nahezu gleich sind. Da Frauen aber im Schnitt kleiner sind als Männer, fand sich bei ihnen entsprechend ein niedrigerer Gesamt-Körpermineralgehalt von 2,8 ± 0,4 kg, bei Männern ein solcher von 3,3 ± 0,4 kg (angegeben jeweils der Mittelwert ± Standardabweichung). Pro cm Körpergröße nimmt der Calciumgehalt bei Frauen und Männern um etwa 3 % zu.
Bildet man den Index für den Gesamt-Körper Mineralgehalt (TBMC / Körpergröße ²), so finden sich identische Werte für Frau und Mann für den Index der Gesamtkörper Mineralmasse von 1,0 ± 0,1 kg/m²! Eher überraschend fand sich aber eine signifikante (p<0,05), negative Korrelation zwischen dem Index der Gesamtkörper Mineralmasse und der Körpergröße bei Männern und Frauen.

Betrachtet man allerdings die Steigung der Regressionsgeraden, so wird deutlich, dass der Index nur um 3 Promille bei Männern bzw. 1 Promille bei Frauen pro cm Körpergröße abnimmt – also kaum ins Gewicht fällt. Als Ursache dieses Phänomens muss diskutiert werden, dass eine Größenzunahme vorwiegend die Extremitäten und den Bereich um die Taille betrifft, Schulter- und Beckengürtel sowie der Kopf, also die Regionen, die pro cm Länge die höchste Knochenmasse aufweisen, weniger betroffen sein dürften.
Auf den wichtigen Zusammenhang zwischen der Muskelmasse und der Knochendichte haben wir in dem Kapitel „Sport, Bewegung und Osteoporose“ hingewiesen. Dabei fand sich eine viel stärkere Zunahme der Knochendichte bei steigender Muskelmasse bei Frauen vor der Menopause als bei Männern. Ein Bedund, der auf den positiven Effekt der Östrogene auch den Knochen zurückzuführen sein dürfte.